Eziden: Glaube, Kultur und ÜberLebensgeschichte

Im Januar 2023 erkannte der Deutsche Bundestag die Verbrechen des sogenannten Islamischen Staats (IS) an den Eziden als Völkermord an. Bereits im Jahr 2014 hatte der IS ezidische Dörfer in der Sindschar-Region im Irak überfallen, tausende Männer getötet sowie Frauen und Kinder vergewaltigt, verschleppt und versklavt. Das kollektive Trauma und die Wunden dieses Genozids - dem 74. Genozid am ezidischen Volk - sind noch immer tief und die Folgen prägen das Leben der Überlebenden bis heute. Diese tragischen Ereignisse führten dazu, dass viele Überlebende in die Flucht gezwungen wurden.

Weltweit zählt die ethnisch-religiöse Gemeinschaft der Eziden rund eine Million Angehörige. Ihr ursprüngliches Hauptsiedlungsgebiet liegt im Norden des Iraks und Syriens sowie im Südosten der Türkei. Die größte Diaspora mit etwa 250.000 Angehörigen lebt heute in Deutschland. Trotz ihrer Präsenz in Deutschland und anderen Ländern ist nur wenig über die Eziden, ihre Kultur, ihren Glauben und ihre Verfolgungsgeschichte bekannt.

Unsere Veranstaltungsreihe möchte Einblicke in das Ezidentum vor dem Hintergrund einer langen Verfolgungsgeschichte geben und über die aktuelle Situation der Eziden im Nahen Osten und in Deutschland informieren. Mit dieser Veranstaltung soll ein Zeichen des Gedenkens und der Solidarität gesetzt werden. Gemeinsam wollen wir daran erinnern, dass wir die Verantwortung haben, diese Verbrechen niemals zu vergessen und uns dafür einzusetzen, dass sie sich nicht wiederholen. Es ist unser Ziel, dass Eziden einen besonderen Schutzstatus erhalten und keine Abschiebungen erfolgen! Es liegt an uns allen, diese Anerkennung mit konkretem Handeln zu verbinden und den Betroffenen Schutz und Unterstützung zu gewähren.

Referentin

Sahar Alias Baba Sheikh (Doktorandin der Politikwissenschaft) ist Vertreterin der ezidischen Glaubensgemeinschaft und Menschenrechtsaktivistin. Sie ist studierte Orientalistin, Soziologin, Völkerrechtlerin, und Politikwissenschaftlerin. Zudem engagiert sie sich seit vielen Jahren ehrenamtlich als humanitäre Helferin im Nordirak und in Deutschland. Für die erfolgreiche Anerkennung des Völkermordes an den Eziden durch den sogenannten Islamischen Staat 2014 bildete sie ein Koordinierungsteam und hat den Resolutionsentwurf wissenschaftlich aufbereitet.

Moderation

Felicia Elsler: TPI-traumapädagogische Initiative Flensburg e.V. Uschi Germer: TPI-traumapädagogische Initiative Flensburg e.V.

Anmeldung

Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 25.06.2024 unter der E-Mail-Adresse: info@fluechtlingshilfe-flensburg.de mit dem Kennwort: Eziden oder telefonisch unter +49 1512 5897966. Wir bitten zudem darum, dass mindestens ein Vertreter, eine Vertreterin der eingeladenen Organisationen an der Veranstaltung teilnimmt, um die Solidarität und Unterstützung zu unterstreichen.

Teilnahme

Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden für Hilfsprojekte in den Flüchtlingslagern im Irak zur Unterstützung der überlebenden Eziden sind jedoch willkommen. Die nächste humanitäre Reise ist in Planung und die Spenden werden vor Ort überbracht.

Spendenkonto

Bank: Landesparkasse zu Oldenburg (LzO)
IBAN: DE23 2805 0100 0002 0170 44
BIC: SLZODE22XXX